Heilkunde

Baldrian: Mehr als nur eine Einschlafhilfe

Naturapotheke - Baldrian, Baldriantee

Baldrian: So wirkt das Heilkraut auf Körper und Geist

In der Schweiz findet man den Baldrian in den Wäldern, an Bächen und auf feuchten Wiesen. Er blüht von Juni bis September in einem zarten weiss-rosa und verströmt einen angenehmen erfrischenden und blumigen Duft. Heimisch ist er allerdings in ganz Europa und Asien.

Er kann bis zu 1,5 m hoch werden, hat einen kantigen Stengel, gefiederte Blätter und die Blüten sitzen in Trugdolden an den Stengelspitzen.

Verwendet wird die Wurzel des Baldrians, welche im September gesammelt werden kann. Unverkennbar ist der charakteristische und auch penetrante Geruch der Wurzel, welcher an Katzenurin erinnert, der aber erst beim Trocknen und Schneiden auftritt. Im Übrigen lieben viele Katzen Baldrian.

Die Blüten hingegen strömen einen süsslich-würzigen Duft aus.

Baldrian, das Universalheilmittel in der Antike

Baldrian - Valeriana officinalis
Baldrian - wird auch Arzneibaldrian oder Grosser Baldrian (Valeriana officinalis) genannt

Der vielseitig verwendbare Baldrian wird seit der Antike geschätzt in der Heilkunde. Er galt sogar als eine Art Universalheilmittel. Eingesetzt wurde er vor allem als harntreibendes Mittel, bei Schmerzen, Augenbeschwerden oder Husten und Asthma.

Interessanterweise wurde seine beruhigende Wirkung auf die Nerven nicht erkannt und in keinem alten Kräuterbuch erwähnt. Heutzutage steht seine beruhigende Wirkung auf die Nerven im Vordergrund.

In der Mythologie und der Volksheilkunde nahm das Gewächs von je her einen grossen Platz ein. Der Name soll sich von Baldur, dem Lichtgott ableiten. Er war der gütigste unter den nordischen Göttern und der Barmherzigste unter den Asen.

So ist auch die Wirkung des Baldrian mildtätig. Er löst aufreibende Erregungs- und Spannungszustände und gewährt einen ruhigen und erholsamen Schlaf. Ebenso gilt er als beschützender Geist, weil er das Behütende in sich trägt.

Da der Baldrian zu den stark riechenden Pflanzen gehört, wird ihm aber auch eine antidämonische Wirkung  zugesprochen. Aus diesem Grund war die Baldrianwurzel zu Zeiten der Pest ein sehr wichtiges Kraut.

Diese Inhaltsstoffe machen Baldrian so wertvoll

Baldrian verdankt seine vielfältigen Wirkungen einer Reihe von Inhaltsstoffen, die in der Wurzel des Stocks enthalten sind. Zu den wichtigsten gehören:

  • Ätherisches Öl: Dieses Öl enthält verschiedene Duftstoffe, darunter Valerenensäure und Isovaleriansäure, die für den charakteristischen Geruch von Baldrian verantwortlich sind.
  • Valepotriate: Diese Verbindungen sind krampflösend und spielen eine Rolle bei der beruhigenden Wirkung von Baldrian.
  • Alkaloide: Diese Bitterstoffe haben eine leicht sedierende Wirkung und können die Schlafförderung unterstützen.
  • Flavonoide: Insbesondere das Flavonoid Linarin hat eine stark beruhigende Wirkung und gilt als einer der Hauptwirkstoffe von Baldrian beim Menschen.

Neben diesen Hauptwirkstoffen enthält Baldrian noch weitere Inhaltsstoffe, die zu seiner Wirkung beitragen können. Die genaue Zusammensetzung der Inhaltsstoffe kann je nach Art und Herkunft der Pflanze variieren.

Die beruhigende und schlaffördernde Wirkung von Baldrian ist also auf ein Zusammenspiel verschiedener Inhaltsstoffe zurückzuführen, wobei das Flavonoid Linarin eine besonders wichtige Rolle spielt.

Das Wunderkraut aus der Natur hilft bei Nacht und Tag

Heutzutage ist Baldrian das meistverkaufte natürliche Mittel, um besser einschlafen zu können. Es wirkt mild beruhigend und entspannend auf die Muskeln.

Wird Baldrian überdosiert, so kehrt sich seine Wirkung ins Gegenteil – dann kann er aufputschend sein.

Heute wird Valeriana officinalis wie folgt eingesetzt:

  • Bei Einnahme am Abend fördert er die Schlafbereitschaft und kann die Einschlafzeit verkürzen. Generell verbessert er die Schlafqualität und vermindert das nächtliche Aufwachen. Auch soll er die Tagesbefindlichkeit verbessern.
  • Bei Einnahme am Tag wirkt er beruhigend und entkrampfend sowie psychisch ausgleichend und antriebssteigernd. Das Konzentrations- und Leistungsvermögen wird gesteigert. Somit kann die Bewältigung von Stress besser verarbeitet werden.

Ihr Weg zu innerer Gelassenheit mit Valeriana officinalis

Haben Sie gewusst, dass der bei uns in der Schweiz allseits beliebte „Nüsslisalat“ zu den Baldriangewächsen gehört? Anderswo ist der leckere Salat bekannt als Feldsalat, Ackersalat, Rapunzel oder Vogelsalat. Gönnen Sie sich am besten regelmässig eine Portion davon, wenn Sie Stress haben.

Um die entspannende Wirkung des Nüsslisalats noch zu verstärken, empfehlen wir Ihnen den Schlaftee nach einem Rezept der Klosterdrogerie in St. Gallen. Er enthält neben Baldrianwurzel auch weitere natürliche Inhaltsstoffe wie Melisse, Hopfen und Passionsblume, die für einen erholsamen Schlaf sorgen.

Schlaftee-Mischung von der Klosterdrogerie in St. Gallen

Zutaten:

  • 10 g Baldrian
  • 5 g Hopfen
  • 12 g Melisse
  • 12 g Passionsblume
  • 1 g Goldmelisse

Zubereitung: Übergiessen Sie die Teemischung mit kochendem Wasser und lassen ihn für einige Minuten zugedeckt ziehen. Trinken Sie eine Tasse davon, 1-2 Stunden bevor Sie zu Bett gehen.

Wie wünschen Ihnen allzeit einen guten und erholsamen Schlaf.

Ihre Andrea Leistner

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